“Schwester was soll ich machen, bringst Du mich hier zu Bett, intonisiert eine alte Frau,
ich wohne Högens Weg, wo wohnst du,”
wiederholt sie mit einer Stimme, die den Klang des nicht gehörten schleift.
Ein Ruf, der tief in’s Innere eindrinft, existenielle Einsamkeit, Verzweiflung.
Sie weiß nicht was mit ihr in der Schön Klinik passiert.
Ich bin seit elf Stunden hier, in der Notaufnahmenichts zu essen, privatisierte Kliniken, von Corona Lauterbach in den Neunzigern forciert.
Ein Assistenzarzt versorgt die gesamte Notaufnahme, und die Chirugische Station. [Mehr lesen…]
Eine dreißigjährige Frau, mit einem Gesicht wie auf den Alete Kost Gläsern, pausbäckig, mit schierer glatter Haut, ein bisschen ölig glänzend, berichtet, dass sie immer wenn sie unzufrieden mit sich sei, in ein Kosmetik Studio ginge, um sich mit Botox von einer Ärztin, seine Wut Falten wegspritzen liesse, und sich das Gesicht mit Hyaluron aufspritzen ließ.
Sie hat die Selbstwahrnehmung, dass die wie ein Einundzwanzigjährige wirke, in dem Alter hätte sie sich attraktiv empfunden, und einmalig eine überwiegend befriedigende sexuelle Beziehung zu einen Gleichaltrigen geführt. Sie trägt ein Haarteil, das durch den gleichmäßigen Braunton extrem künstlich wirkt.
Sie äußert ihre Unzufriedenheit mit sich überwiegend in Konflikten mit Anderen, Freund*innen, und Mitarbeitern.
Sie leitet eine Abteilung mit gewerblichen, mäßig bezahlten, körperlich Arbeitenden, die ihre Unzufriedenheit robust äußerten. [Mehr lesen…]
leben mit posttraumatischen Belastungen
Vor einigen Jahren machte die Küchen Psychologin eine Weiterbildung zu PTBS bei einem Bundeswehr Psychologen. Er beschrieb, dass insbesondere diejenigen gefährdet seien, die aus ihrer Kindheit Traumatisches, Erlebnisse die die eigene körperliche oder seelische Integrität verletzt haben, in Einsätzen so erschüttert zu werden, dass sie Gefahr laufen mit Störungen wie Depersonalisation, Derealisation Dissoziationen belastet zu werden. Gefühle von Hilflosigkeit, Ausgeliefertsein, Trauer, Wut und Verzweiflung bestimmen das Erleben der Betroffenen. Er ergänzte, dass sich Betroffene von Körperlicher oder Seelischer Gewalt auch Berufe suchen, in denen sie das staatliche Gewaltmonopol repräsentieren. Das Bedürfnis nicht mehr zum Opfer zu werden führt in klar strukturierte Befehlsketten, und einer Identität als Teil einer überindividuellen starken Gemeinschaft. [Mehr lesen…]
Heute Vormittag habe ich mich frohen Mutes an das Festnetz gesetzt um all die Dinge, die in der trüben Phase liegen bleiben mussten.
In den letzten Wochen war durch die Medien gegangen, dass die Pflegebedürftigen mit Anspruch finanzielle Unterstützung den Entlastungsbeitrag von 125 Euro selten nutzen.
Ich dachte, dass es daran liegt, dass die Pflegedienste, schon kaum genug Personal die Pflege zu gewährleisten. In der Vergangenheit konnte ich über die TK unproblematisch regeln, dass eine junge Frau, die sich in Schleswig-Holstein mit Betreuungsleistungen selbstständig gemacht hat, mich beim Therapeutischen Reiten beim rauf und runter steigen vom Pferd unterstützt hat, und gelegentlich meine Gartenarbeit gemacht, finanziert bekommen. Da sie das nicht mehr machen kann, dachte ich das ich unproblematisch Ersatz bekommen kann. [Mehr lesen…]
dieser Satz des freundlichen Professor Schmidt, im Seminar der Sexualforschung zum Ende meines Studiums hallt in mir nach.
Er war jemand der mir das Gefühl gab, nicht egal zu sein.
Er schaute uns freundlich in‘s Gesicht machte Lust auf Erkenntnis, machte den Unterschied zum Rest des anonymen Massenbetriebs.
Ich fühlte mich gemeint, seine Freundlichkeit hemmte mich, das kannte ich nicht.
Zehn Jahre später traf ich im UKE, er grüßte mich zuerst, ein Lehrender der die Studentin noch zehn Jahre später erinnert, und grüßt. [Mehr lesen…]
Eine Patientin, Mitte Fünfzig klingelt energisch an der Eingangstür. Ich drücke den Summer. Sie schreitet forschen Schrittes den Flur hoch zu meinem Therapieraum, in dem ich die Zeit um etwa zwei Minuten überzogen habe, und mit einer jungen Frau im Gespräch sitze.
Sie biegt um die Ecke, über der FFP2 Maske funkeln die Augen finster.
Die junge Frau springt auf, zerrt sich eine Maske vor das Gesicht, verabschiedet sich, flieht, gerne würde ich mich anschließen.Aus dem Hintergrund ergiesst sich ein Schwall, “ich bin Risikogruppe, ich kenne die Studien, im Hamburger Abendblatt steht heute, die Inzidenz ist…..”Das Fenster im Behandlungsraum ist weit geöffnet, durch die geöffnete Haustür zieht ein Luftschwall. [Mehr lesen…]
Bibabu Borderline, die mediale Präsenz dieser Grenzgänger hat stark abgenommen.
Sie wurden ersetzt durch die jetzt allgegenwärtigen Narzissten.
Borderliner sind in der Alltagskultur zumeist früh, oft durch Übergriffe sexualisierte Teenager. Wenn sie unter emotionalem Druck stehen, oder andere unter diesen setzen wollen, ritzen sie an sich herum. Manchmal beruhigen sie die spektakulären Blutfontänen. Der starke körperliche Schmerz überdeckt die seelische Not, vielleicht ein getriggertes Trauma. [Mehr lesen…]
Die Identifikation mit dem Aggressor, gehört zu den unbewussten Abwehrmechanismen, also den Vorgängen die helfen innerseelische oder zwischenmenschliche Konflikte oder Affekte zur Entlastung zu regulieren.
In Situationen traumatisierender Gewalt, bei körperlichen und psychischen Grenzüberschreitungen, in großer Angst kommt es zu identifikatorischer Anerkennung,
zur Verinnerlichung des Systems der Gewalt, etwa bei sexuellem Mißbrauch.
Die Opfer nehmen die Gewalt in sich hinein. Es entstehen Täterintrojekte.
Das Böse ist, um es zu bewältigen, verinnerlicht worden. [Mehr lesen…]
In einer Facebook Gruppe, die sich um eine schwere körperliche Erkrankung sammelt, schreibt einer : “ schon mal eure wohnung verwüstet ?”.
Das ist so ganz anders, wie die üblichen Beiträge, in denen es überwiegend darum zu geht sich an die neue Rolle im Leben, als chronisch krank, optimiert zu adaptieren.
Rehabilitationsmassnahmen zu absolvieren, einen Grad der Behinderung zu beantragen.
Es geht um Anpassung an schulmedizinische medikamentöse Behandlung Prozeduren. oder auch um alternative Behandlungskonzepte, die in der Regel mit starken Einschränkungen der Ernährung und Lebensgewohnheiten verbunden sind. [Mehr lesen…]
Bulemie und Magersucht, so sagen die Lehrbücher, gehen einher mit einer verzerrten Wahrnehmung des eigenen Körpers der meist weiblichen Betroffenen einher.
Die Betroffenen sehen sich dick, sehr dick.
Etwas in ihnen sagt, du bist nicht richtig, so wie du bist.
Es mag das Echo der Mutter in einer frühen Lebensphase sein, die durch ihre inneren und äußeren Bedingungen,
die Tochter nicht so vollumfänglich bejahen konnte,
so dass diese mit einem Introjekt durch das Leben geht,
„du bist so nicht richtig”.
Angefüttert wird diese innere Nörgel Instanz durch kulturell prägende dürre Frauenbilder, seit dem es Youtube gibt, Influencerinnen gekleidet in Kindergrößen.
Die Negierung weiblich runderer Formen, tritt manchmal auch nach Sexualisierungen, und Übergriffen männlicher Bezugspersonen, abmagern um nicht das Objekt unangemessener Begierde zu sein. [Mehr lesen…]
Der Wiederholungszwang wurde von Siegmund Freud 1914 erstmals beschrieben.
Es wird das Phänomen beschrieben, das Menschen schmerzhafte und verletztende Erfahrungen in menschlichen Beziehungen unbewusst wiederholen.
Gestern scheiterte ich erneut daran, an dem Versuch einen Krankenkassenmitarbeiter von der Notwendigkeit eines ärztlich verordneten Hilfsmittel zu überzeugen.
Meine Argumentation basierte auf meiner Bedürftigkeit, und einer daraus abgeleiteten Notwendigkeit.
Am Nachmittag berichtete eine Patientin von einem erneut gescheiterten Versuch, den Mann, den sie begehrt, von ihrem Bedürfnis nach einer festen, sie stabilisierenden Bindung zu überzeugen. [Mehr lesen…]
Vor ein paar Wochen, in meiner Praxis melde sich ein langjähriger Patient per Email aus Süddeutschland, und bat für die folgende Woche um einen Termin für ein Wiedersehen. Er hatte in diversen stationären, und teilstationären psychiatrischen und psychosomatischen Institutionen, das Label einer schweren, wiederkehrenden Depression bekommen. Er wurde mit starken Medikamenten psychiatrisch behandelt, ohne nennenswerten Erfolg. Neu hinzu gekommen war, die Diagnose einer sozialen Phobie. Ich hatte eher zum einem eine große Sehnsucht nach seelischer Berührung, und eine große Scham bezüglich seines Scheiterns am gesellschaftlichen Normativ erlebt. [Mehr lesen…]
Heute soll es um den dunklen Gegenspieler gehen.
In einer Situation großer Not geriet ich in eine Abhängigkeit zu einem bösartigen Narzissten.
In der Literatur, im Film wird der Mechanismus „Gaslightning“ genannt, Ingrid Bergmann wird Opfer ihres manipulativen Ehemanns, mit dem sie sich glücklich verheiratet wähnt.
Er manipuliert ihre Wahrnehmung, so dass sie zunehmend an der Integrität der eigenen Gefühle und Gedanken zweifelt. Der bösartige Narzisst generiert seine Überlegenheitsgefühles, an der Not des Gegenübers. [Mehr lesen…]
Vor Corona, als Ausgehen selbstverständlich war, identifizierte ein mir bis dahin noch nicht bekannter Facharzt, einen mir bekannten seiner Kollegen als Narzissten, in der Konnotation der Verwerflichkeit.
Ich möchte heute ein Plädoyer für den Typ A Narzissten halten, ich möchte ihn als den Freundlichen bezeichnen. Er ist eine Bereicherung unseres miteinander. Mal in der Gestalt des Friseurs, der uns schmeichelt, mit der äußeren Verwandlung unsere Seele aufhellt. Der Kellner in einem italienischen, spanischens, oder griechischen Restaurants, mit allen Stammkunden per du, strahlt er jedes mit sich gelangweiltes Ehepaar an,er erleuchtet ihre im Büro getrübten Augen. [Mehr lesen…]