16.10.2022
Vor ein paar Wochen, in meiner Praxis melde sich ein langjähriger Patient per Email aus Süddeutschland, und bat für die folgende Woche um einen Termin für ein Wiedersehen. Er hatte in diversen stationären, und teilstationären psychiatrischen und psychosomatischen Institutionen, das Label einer schweren, wiederkehrenden Depression bekommen. Er wurde mit starken Medikamenten psychiatrisch behandelt, ohne nennenswerten Erfolg. Neu hinzu gekommen war, die Diagnose einer sozialen Phobie. Ich hatte eher zum einem eine große Sehnsucht nach seelischer Berührung, und eine große Scham bezüglich seines Scheiterns am gesellschaftlichen Normativ erlebt.
Wenn die Katze während der Sitzungen auf seinem Schoß Zuwendung einforderte und erhielt, weichte die Gesichtsmimik auf, auch wenn er vom Singen in zwei Chören erzählte, war ein Strahlen im Raum.
Das Miteinander während der Chor Pausen belastete ihn, da die Scham groß war, nicht zu arbeiten.
Der Vater, überfordert von der Not des Sohnes, ein Beamter predigte ihm die Arbeit regelmässig als Pfad zu Glück und Gesundheit.
Er legte an unserem Termin eine große Tafel einer Lieblingschokolade, die ich ein Jahr zuvor im Therapieraum liegen hatte, und sprach, er wolle sich verabschieden.Damit hatte ich nicht gerechnet.
Er bedauerte nichts für die Katze mitgebracht zu haben.
Zuvor hatte er mir Fotos, auf einem neu erworbenen Smartphone von seinem erstmalig üppig bepflanzten Balkon gezeigt.
Irgendetwas war passiert, die Balkonbepflanzung assozierte ich mit dem Blick in den Garten
Es war keine Schwere mehr im Raum.
Es stiegen Fragen, Neugier in mir auf. Was ist passiert?
Etwas Großes ereignete sich.
Er hatte beschlossen, die Last allein zu tragen.
Ich wußte, es war schwer, würde gelingen.
Zuvor hatte er ein paar Jahre die monatlichen Kontakte regelmässig genutzt.
Ich drang nicht fragend in ihn ein, das wäre wohl elterlich übergriffig gewesen.
Etwas in ihm hatte sich gewandelt, ich erlebte eine Ruhe und Klarheit, kein gereiztes oder gequälte Klagen.
Vielleicht sagte er, danke dass du meine Not geteilt hast, mir deine Katze anvertraut hast, den Garten gezeigt hast.
Die Stille im Raum hatte eine große Intensität Es war gut so.
Ich hielt also meine Klappe,
und bin froh, dass es mir gelang, und nicht schwer viel.
Am Abend öffnete ich die Karamell Salz Schokolade, und freute mich.
Admin - 20:17 @
Diplompsychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Hofweg 62
22085 Hamburg
Telefonzeit Freitags von 11 - 13 Uhr
Fon 040 / 227 32 93
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