Psychotherapie Hofweg
Tiefenpsychologisch fundiert - Psychodynamisch fokussiert

Küchenpsychologie


16.10.2022

Zielvereinbarungen

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“Schwester was soll ich machen, bringst Du mich hier zu Bett, intonisiert eine alte Frau,
ich wohne Högens Weg, wo wohnst du,”
wiederholt sie mit einer Stimme, die den Klang des nicht gehörten schleift.
Ein Ruf, der tief in’s Innere eindrinft, existenielle Einsamkeit, Verzweiflung.
Sie weiß nicht was mit ihr in der Schön Klinik passiert.
Ich bin seit elf Stunden hier, in der Notaufnahmenichts zu essen, privatisierte Kliniken, von Corona Lauterbach in den Neunzigern forciert.
Ein Assistenzarzt versorgt die gesamte Notaufnahme, und die Chirugische Station.
Das läuft nur halbwegs rund, da die Pflege hart am Rand der Kompetenz agiert.
Schwer erträglich, aber einzuordnen, dass seine Freundlichkeit überschaubar ist, ab Nachmittag löst eine junge Ärztin, den neu rekrutierten Einzelkämpfer ab.
Wo sind sie erfahreneren, besser dotierten Stations- und Oberärzte, im langen, wahrscheinlich notwendigen Einheitswochenende.
‚ Kommt keiner der mich zudeckt’, was wäre ein Gesundheitssystem,
wo jemand ein Herz und die Zeit dafür hätte, die alte Dame zuzudecken, wo  der Hungrigen etwas zu essen angeboten würde.
Eine Krankenschwester namens Katharina sitzt eine Weile bei der alten Dame und gibt mir Wasser und einen Traubenzucker aus privaten Beständen.
.Einen mürrischen kompakten Pfleger weise ich darauf hin, dass die alte Dame auch seit zehn Stunden hier ohne Wasser ist.
” Das lassen Sie mal unsere Sorge sein”.
Kurz danach schiebt er  ihre Tür, Wasser plätschert.
Ein gluggerndes Trinken.
Ich neige den Blick als er aus ihrer Kabine kommt.
” Wohnst Du hier. Bringst Du mich zu Bett’ Schwester.
“Wo wohnst Du denn. Wohnst Du hier, bringst Du mich zu Bett.”
Es hallt in den Flur, tiefe Regression, “Mama bring mich zu Bett.
Es wäre ein besseres Gesundheitswesen, wenn sie gebettet werden würde, ein wenig Pause von ihren Dämonen hätte.
Vielleicht eine Hand, die ihre hält, auch nur kurz, ein bisschen Geborgenheit, eine blechernde monotone Stimme,
” Sie müssen Geduld haben”,
weiß eine demente Frau noch was Geduld ist, den genervten Sound der unter die Haut geht, in einer Endlosschleife, erkennt sie.
Bis zur Privatisierungswelle mit Karl Lauterbachs Fallpauschalen, durften Kliniken keinen Gewinn machen waren gemeinnützig.
Die Zielvereinbarungen mit Ärzten, über die Anzahl von Hüft- oder Knie Prothesen gab es nicht.
Deutschland ist Spitzenreiter in der Ersatzteil Chirurgie, nirgendwo werden so viele Hüften getauscht.
Danke Karl !
Wie gut das es Corona gibt, sonst müsste der Lanz Plauderer sich um den Pflege Zustand in Deutschland kümmern, oder die Nachwirkungen seines Wirkens unter der Ministerin Schmidt.
Angenehme Begegnungen mit den Feuerwehr Sanitätern, und auf dem Rückweg mit zwei Jungs beim Roten Kreuz.
Sie berichten, der Umgang im Bundeswehr Krankenhaus wäre besser, mit den Patienten.
Die müssen keinen Gewinn machen, geht mir durch den Kopf.
Ein Gesundheitsminister, dem aktuell die Generalmobilmachung gegen den Corona Virus nicht mehr ausreichend erscheint, um in der kommenden Woche bei Herrn Lanz telegen plaudern zu können.
Er verkündigt über Twitter, dass wir das uns im Krieg mit Putin befinden.
Angst machen, und eskalieren scheint seine Kernkompetenz.
Die Corona Front befriedigt diesen Drang nicht mehr hinreichend.
Seine früheren Verwerfungen im Gesundheitswesen zu korrigieren, ist sein Bestreben nicht.
Zu eskalieren mit den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeutinnnen schon, durch das Streichen einer Anreizprämie, seines Vorgängers, dass Arztpraxen mehr Patienten aufnehmen, schon.
Jetzt noch Putin den Krieg zu erklären, als Gesundheitsminister, ist nicht nur strunzdumm, und anmaßend, sondern populistisch gefährlich.

Admin - 20:40 @