16.10.2022
Die Identifikation mit dem Aggressor, gehört zu den unbewussten Abwehrmechanismen, also den Vorgängen die helfen innerseelische oder zwischenmenschliche Konflikte oder Affekte zur Entlastung zu regulieren.
In Situationen traumatisierender Gewalt, bei körperlichen und psychischen Grenzüberschreitungen, in großer Angst kommt es zu identifikatorischer Anerkennung,
zur Verinnerlichung des Systems der Gewalt, etwa bei sexuellem Mißbrauch.
Die Opfer nehmen die Gewalt in sich hinein. Es entstehen Täterintrojekte.
Das Böse ist, um es zu bewältigen, verinnerlicht worden.
Die Opfer nehmen es in sich hinein und identifizieren sich mit dem Gewalt System,
das sie erlitten haben, unter Umständen reproduzieren sie es im Wiederholungszwang ein Leben lang.
Die Identifikation mit dem Aggressor führt zur Distanzierung von den eigenen Bedürfnisse und Erlebnisse, sie werden mit Schuldgefühlen besetzt.
Bei Kindern lässt sich das als auch als Mechanismus zur Angstbewältigung beobachten.
Bei Überschreitungen von Regeln von Autoritätspersonen , etwa wenn ein Teddybär, oder eine Puppe für eine Regelüberschreitung des Kindes beschimpft, oder symbolisch bestraft wird. So wird versucht die Angst vor strafenden Autoritätspersonen zu bewältigen, das Kind wird Teil der strafenden Autorität.
In einer Angstbesetzten Situation erlebter großer Ohnmacht und Abhängigkeit wird durch die Identifikation mit der Gewalt eines Elternteils oder eines Partners die Beziehung zum lebensnotwendigen Gegenüber erhalten.
Auch Phänomene wie das “Stockholm Syndrome” lassen sich so beleuchten.
Die traumatisierten Opfer einer fünftägigen Geiselnahme 1973 in einer Bank identifizierten sich mit den Forderungen der Geiselnehmer. Die Polizei fürchteten sie mehr.
Einige ehemalige Geiseln besuchten die Geiselnehmer später im Gefängnis, und setzten sich für geringe Strafen ein.
Admin - 20:21 @
Diplompsychologin
Psychologische Psychotherapeutin
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